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Vermisstenfälle

Marcel Hermeking

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Fotos

Kurzfassung:

Geboren: 05.02.1987

Vermisst seit: 21.09.1997

Augenfarbe: -

Haarfarbe: Blond

Am Nachmittag des 21. September 1997 verabschiedet sich Marcel von

seiner Mutter Christa und seinen Geschwistern, er will zu einem

Kinderfest auf dem Alexanderplatz Berlin.

Gegen 17 Uhr kommt Marcel dort an. Augenzeugen beschreiben ihn

später als einen frechen Jungen, der sich auffällig verhielt, weil er

grundlos Fahrgäste beschimpfte. Danach verliert sich seine Spur.

Zusammenfassung:

Geändert: 19.03.2020

Michael Kalmutzke lebt noch immer in der selben Wohnung in der Kleinen Rosenthaler Straße in Mitte, in der ihn die Polizei am 25. Oktober 1997

festgenommen hatte. Der 39-Jährige reagiert ganz ruhig, als er auf die Geschehnisse angesprochen wird, die nun rund drei Jahre zurückliegen. "Nein,

von der Polizei habe ich seit langem nichts mehr gehört. Und den Jungen hat man ja auch nie gefunden", betont er. Kalmutzke spricht von Marcel

Hermeking. Ein 10-jähriger Junge aus Prenzlauer Berg, der seit September 1997 vermisst wird und von dem die Polizei glaubt, dass er ermordet

wurde. Unter dringendem Tatverdacht stand damals Michael Kalmutzke.

Rückblick: Es ist der Nachmittag des 21. September 1997 - der Weltkindertag. Marcel Hermeking verabschiedet sich von seiner Mutter Christa und

seinen Geschwistern, er will zu einem Kinderfest auf dem Alexanderplatz. Er bekommt von der Mutter noch ein paar Mark für Süßigkeiten in die Hand

gedrückt und fährt schließlich mit der U-Bahn die zwei Stationen bis zum Alex. Gegen 17 Uhr kommt Marcel dort an. Augenzeugen beschreiben ihn

später als einen frechen Jungen, der sich auffällig verhielt, weil er grundlos Fahrgäste beschimpfte. Danach verliert sich seine Spur.

Mit viel Aufwand sucht die Berliner Polizei über einen Monat nach dem schmächtigen Kind. Fotos werden veröffentlicht, sogar eine "Sonderkommission

Marcel" wird gegründet. Weil die Ermittler schon früh Schlimmeres befürchten als nur einen 10-Jährigen auf Trebe. Denn schon vor dem Verschwinden

von Marcel Hermeking hatte die Berliner Polizei nach mehreren vermissten Jungen gefahndet, die nicht dem typischen Bild eines Ausreißers

entsprachen. Zwei von ihnen, der achtjährige Daniel Beyer und der 13-jährige Stefan Lamprecht, waren schließlich ermordet aufgefunden worden. Und

Marcel kam nicht nur aus der direkten Nachbarschaft des ermordeten Daniel Beyer, er ging mit ihm sogar auf dieselbe Schule und sah ihm sehr

ähnlich. Die Polizei schloss nicht mehr aus, dass vielleicht ein Serienmörder die Kinder auf dem Gewissen haben könnte.

Doch die Ermittlungen führen ins Leere. Bis zum 25.Oktober, als gegen den als pädophil bekannten Michael Kalmutzke aus Mitte ein Haftbefehl wegen

sexuellen Missbrauchs eines Jungen vollstreckt wird. Für die Ermittler ist der gelernte Elektriker, der sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält, kein

Unbekannter. Bereits früher war er auffällig geworden - wegen Nacktfotos, die er von Jungen gemacht hatte. Diesmal finden die Beamten in

Kalmutzkes Wohnung über 1000 Fotos von Jungen in eindeutigen Posen. Den Kindern, die er meist auf Spielplätzen oder auf der Straße

angesprochen hatte, zahlte er kleine Taschengelder, damit sie sich von ihm fotografieren ließen. Während der weiteren Ermittlungen werden weitere

Missbrauchstaten bekannt. Und Kalmutzke gibt schließlich sogar zu, Marcel Hermeking zu kennen. Er will ihn sogar am 21. September auf dem Alex

getroffen haben.

Die "Soko Marcel" lässt daraufhin über 900 Wohnungen, Häuser, Dachböden, Grünanlagen, Gewässer und andere Orte in Berlin und im Umland nach

dem verschwundenen Jungen absuchen. Bei den stundenlangen Vernehmungen von Kalmutzke sowie von Bekannten und Freunden des

Tatverdächtigen stoßen die Ermittler auf ein ganzes Netzwerk von Männern mit ähnlichen sexuellen Vorlieben wie Michael Kalmutzke. Immer mehr

verdichten sich die Hinweise auf ihn als mutmaßlichen Mörder von Marcel Hermeking. Der Haftbefehl wird auf den Tatbestand des Mordes erweitert -

obwohl es kein Geständnis und keine Leiche gibt.

Schließlich verstrickt sich der Pädophile in Widersprüche, spricht sogar in der dritten Person von dem "Täter, der den Jungen nicht umbringen wollte",

der den "Unglücksfall bedauert" und der die Leiche in einem Waldstück bei Strausberg verscharrt hatte. "Nicht in Wasser, damit der Junge nicht friert,"

sagt er in einem der vielen Gespräche mit den Ermittlern der Mordkommision. Kalmutzke gibt der Polizei sogar eine genaue Wegbeschreibung, erklärt

sich auch bereit, die Beamten zu der Stelle führen, wo die Leiche liegen soll. Doch als er schließlich mit den Kripoleuten im Wald steht, will ihm nicht

mehr einfallen, wo der "Mörder" den Jungen vergraben hatte. "Wir glaubten mehrfach, Herr Kalmutzke sei kurz davor zu gestehen. Doch dann brach er

in sich zusammen und redete nur noch wirres Zeug", sagte einer der Ermittler damals verzweifelt.

Letztendlich kommt Michael Kalmutzke im Juli 1998 auf freien Fuß, nach neun Monaten Untersuchungshaft. Er war zwischenzeitlich zu 18 Monaten

Haft auf Bewährung verurteilt worden - wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in insgesamt 16 Fällen. Des Verschwinden von Marcel Hermeking

war jedoch nie Inhalt einer Anklage. Doch damit hielten sich Polizei und Staatsanwaltschaft nur eine Hintertür offen. Denn wäre Michael Kalmutzke

aufgrund der fehlenden Leiche in einem Prozess freigesprochen worden, hätte er wegen des Falls Hermeking nie wieder angeklagt werden können.

Somit ist weiterhin alles offen. "Im Moment kann man nicht viel machen," so ein Ermittler. "Aber wir bleiben weiter dran."

Quelle: https://www.welt.de/print-welt/article539190/Er-wollte-zu-einem-Kinderfest-auf-dem-Alexanderplatz.html
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